Samstag, 10. Oktober 2015

10. Tag: Dublin (oder whiskey tasting vor dem Mittagessen)

Eine laute Nacht im Temple bar district ging zu Ende. Irgendwann gegen Morgen hörte der Lärm auf, endlich, und so konnte ich schlafen... bis ich wiederum von anderem Lärm geweckt wurde. Heute war mit mir erst nach dem dritten Kaffee gut Kirschen essen....
Da wir das Trinity college schon gestern besucht hatten, hatten wir für heute gar keine grossen Pläne. Wir schlenderten also los dem River Liffey entlang (bis vor 1 Minute hatte ich übrigens noch keine Ahnung wie der heisst) und landeten bei einer Kirche.




Irgendwie hatten wir aber keine Lust, wieder eine Besichtigungsgebühr zu bezahlen schauten sie nur von aussen an.
Gleich um die Ecke war dann die Old Jameson Distillerie. Das stillgelegte Werk bot ein paar hübsche Fotosujets.





Vor allem die Bar im Innern.





Nun nahmen wir noch an einer Tour teil, um etwas mehr über den Jameson Whiskey zu sehen und zu erfahren. 




Am Ende der Tour fand natürlich eine Degustation statt. Diese haben sie taktisch sehr geschickt gemacht, denn sie liessen uns den Jameson vergleichen mit Jack Daniels (USA, schmeckt nach Teeniezeit, trinkt man am besten als Mixgetränk. Oder gar nicht.) und Johnny Walker (Scotch, rauchig, nicht fein). Etwas unfair, denn es gibt ja sooooo viele gute Schottische Single Malts. Aber Verkaufstaktik und Ehrlichkeit beisst sich eben.



Aber phuuuu, Whisky schon vor dem Mittagessen und einige Stunden nach der letzten Mahlzeit.... das fährt also richtig ein. Im Laden mussten wir noch die eine oder andere Flasche abstauben und dann blieb uns nichts anderes übrig, als unsere Errungenschaften im Hotel abzuladen.

Anschliessend gingen wir auf Shoppingtour. Ich hatte genug fotografiert und die Stadt ist zwar nicht hässlich, aber nach den grandiosen Landschaften und mit der heutigen Wolkendecke, war sie nicht sonderlich fotogen. Wir fanden sogar per Zufall die Shoppingstreet von Dublin. Und da waren wir nicht die einzigen. Ganz Dublin war auf der Strasse und in den riesigen Einkaufsläden, Strassenmusiker und Artisten komplettierten das Bild. So waren wir dann auch schnell mal gesättigt und gönnten uns einen Apéro, pale Ale und Guinness, in der "Bank". Eine wunderhübsche Café-Bar in einem alten Gebäude. Da zückte ich sogar noch schnell mein Handy ;-)




Somit habe ich nun nichts mehr zu erzählen und zu zeigen. Heute Abend werden wir noch durch die Gassen ziehen, etwas Essen und den Musikanten zuhören. Und Morgen gehts nach Hause. 

Es war eine schöne Zeit mit spektakulären Landschaften, satten Farben und vielen Schafen. Doch nun freuen wir uns auf unsere Liebsten zu Hause.

Zitat des Tages: "das hämmer üs jetzt verdiänt". Unisono.

Freitag, 9. Oktober 2015

9. Tag: Killarney - Dublin (oder der Temple Bar Schock)

Und schon wieder hiess es Abschied nehmen. Maria weckte mich unsanft mit Licht und Musik (wo ist der Kaffee geblieben??), doch es war wirklich Zeit aufzustehen. Eine lange Autofahrt lag heute vor uns, von Killarney bis nach Dublin, also einmal quer durchs Land. Zwischenhalt machten wir in Cashel, wo wir den Rock of Cashel besichtigten. Ein recht gut erhaltenes Castle auf einem Felsen. 








Die Sonne und das Castle waren wunderbar, doch nach einem kleinen Mittagssnack machten wir uns wieder auf den Weg, denn wir wollten vor dem Feierabendverkehr in Dublin sein.
Die Fahrt verlief problemlos, abgesehen von ein paar Elefantenrennen auf der Strasse. Auch unser Hotel fanden wir gut, das GPS funktionierte zuverlässig wie eh und je. Dann wollten wir den Mietwagen abgeben. Nun ja, was soll ich sagen.... Dublin hat neue Brücken, Baustellen, Rechtsabbiegeverbote... und keines davon war im GPS. So hatten wir für die 1,5km lange Strecke bestimmt eine halbe Stunde mit x Umwegen. Doch endlich kamen wir beim Autovermieter an.... und fanden weder Parkplatz noch Eingang. Also noch einmal rund um den Block und endlich wurden wir fündig. Also, Auto abgegeben und frei waren wir. 
Nun konnten wir Dublin endlich geniessen. Da wir gerade in der Nähe des Trinity College waren, gingen wir gleich rein und schauten uns das Book of Kells und die alte Bibliothek an. Faszinierend. Leider konnte ich nicht DAS Foto machen, das ich mir vorgestellt hatte, der zweite Stock war gesperrt. 












Anschliessend hatten wir unseren Apero, ein Guinness und ein Ale, redlich verdient. Auf der Suche nach einem geeigneten Pub, schlenderten wir durch den Temple Bar Bezirk, den Maria mit etwas geschockt durchquerte. Gegen die einsamen schönen Örtchen auf dem Lande war hier nun doch die Hölle los. Es erinnerte sie alles ein bisschen an die Melser Fasnacht. Mir gefiel es: viele Pubs und Shops und noch mehr Musik, aus den Pubs herausschallend oder direkt auf der Strasse. Und eine Riesenmeute war auch schon unterwegs. Die meisten schon recht gut "zwäg".
Nach Apéro und Znacht setzte die blaue Stunde ein, die ich sogleich nutzte, ein paar Fotos der Brücken von Dublin zu machen.








Ein Whiskey (Jameson- sehr lecker) im Hotel-Pub mitsamt Rugby (All Blacks vs. Togo) rundete den Tag ab. 

Zitat des Tages: "Was wettsch denn ez das fötala, het jo kei Lüt?"

Donnerstag, 8. Oktober 2015

8. Tag: die Halbinsel Dingle (oder vo wägä Rägä)

Nun sind wir bereits 7 Tage auf der Insel. Es ist also Donnerstag. Und dieser Donnerstag begann für mich eher schlecht gelaunt. Das Wetter war grandios und ich hätte ja eigentlich mal einen Sonnenaufgang fotografieren sollen. Aber ich bin einfach kein Morgenmensch... vor allem wenn das Bett so warm ist und draussen so kalt.
Aber nach dem Frühstück und viel Kaffee ging es aufwärts mit mir und den Temperaturen. Wir fuhren bei 8 Grad in Killarney ab und zwischenzeitlich war es sogar 18 Grad warm bei herrlichem Sonnenschein. Soviel zum schlechten Wetter in Irland. 
Aber nun zum heutigen Trip. Dieser führte uns rund um die Dingle-Halbinsel. Der erste Teil des Weges war noch relativ unspektakulär. Vor allem, da wir aufgrund der hohen Gebüsche auf beiden Seiten der Strasse praktisch nichts von der Landschaft sahen.  Auch Plätze zum Halten waren rar gesät. Einen ersten Stopp machten wir dann beim Inch Strand, wo sich die Wolken im nassen Sand spiegelten.


Durch grüne, weiche Hügellandschaften ging die Fahrt weiter. Der blaue Himmel und die Wölkchen machten den Kitsch perfekt.


Der Hauptort der Insel, Dingle, entpuppte sich als hübsches kleines Fischerstädtchen mit bunten Stores und Pubs. Leider war der heutige Fang noch nicht bei den Ständen eingetroffen, sonst hätten wir uns eine saftige Portion Fish n Chips gegönnt. Mit Fisch so frisch wie es nur geht. Als Alternative genossen wir den Mittagssnack in einem Bistro und zogen dann weiter Richtung Slea Head. 



Der Slea Head drive zog sich dann bis zum späteren Nachmittag hin, denn die Aussichten und Fotostopps waren schier endlos. Einfach nur traumhaft. Sanfte Hügel wechselten sich mit schroffen Klippen und Inselketten ab. Und immer wieder die Steinmauern und Relikte aus alten Zeiten.












Auch manch tierische Begegnung fand statt, von Ponys, Eseln, Lamas, Schafen bis zu Hunden und Kühen.




Die Wolken und die Sonne lieferten immer wieder spektakuläre Shows am Himmel. Als dann aber so richtig Stimmung aufkam, waren wir mitten im Nirgendwo und es fand sich auf die Schnelle leider kein geeigneter Vordergrund für die Lichtshow am Himmel. Aber schön war es allemal. 




Im Hotel angekommen rüsteten wir uns für die Stadt und schlenderten dann durch die Gassen, bis sich ein geeignetes Restaurant fand. Etwas anderes als Fish n Chips kam heute nämlich gar nicht mehr in Frage, da wir uns am Mittag schon so darauf gefreut hatten und dann leer ausgegangen sind.

So ging ein sonniger Tag in Irland doch noch mit vollem Magen zu Ende :-)

Zitat des Tages: "Hello darkness my old friend.....That's a scary bag you have... we've come to talk with you again"